Willkommen im Neanderthal

Im Nahen Osten (wieso eigentlich nah? 3000km Luftlinie finde ich, sind alles andere als nah) schießen sie sich seit einigen Tagen wieder gegenseitig kaputt. Nichts neues eigentlich, das machen die da ja schon seit knapp 40 Jahren. Hamas schießt Raketen nach Israel, Israel Soldaten nach Palästina und wieder im Kreis und wieder zurück.

Das Geschehen beherrscht die Nachrichten und alle sind überrascht, dass Menschen sterben. Männer, Frauen, Kinder, junge, alte, große und kleine. Ist das wirklich überraschend? Gehört das nicht zum Krieg dazu? Und ist ein toter Soldat weniger Wert, weniger Sohn, Vater, Bruder oder Onkel als ein Zivilist? Und wieso berichtet hier in Deutschland keine Zeitung kein Fernsehsender soviel auch über all die anderen Kriege auf unserer Welt? Sind tote Israelis und Palästinenser irgendwie interessanter als tote Afrikaner, oder Menschen aus allen anderen Bereichen dieser Welt?

Seit 40 Jahren hauen die sich nun die Köpfe ein, seit ich auf der Welt bin nichts Neues. So richtig verstanden, wer sich da warum und wie oft und wieso und weshalb den Schädel einschlägt, habe ich bis heute nicht. Ich glaube, das geht den meisten so – sie verstehen nicht worum es eigentlich geht, und deswegen finden sie auch keine Lösungen für den Konflikt. Es hat auf jeden Fall etwas mit Religion und Glauben zu tun, und beide Parteien haben damit in den letzten Jahren einiges für meine Abneigung gegen jede Form des Gottesglaubens getan.

Angela Merkel hatte vor einiger Zeit einen ganz neuen Lösungsansatz: „Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden“ – Respekt Frau Kanzlerin für soviel Einfallsreichtum. Und jetzt haben die Ägypter mal wieder einen tollen Plan: 1. Schießen aufhören 2. Reden. Wow, auf die Idee ist in den letzten 40 Jahren wirklich niemand gekommen. Bahnbrechend sozusagen.

An diesem Konflikt haben sich schon so viele Regierungschefs aus aller Welt die Zähne ausgebissen, das wird den nächsten Generationen vermutlich nicht anders gehen. Ich sehe das sehr pessimistisch.

Es ist schon wirklich bitter, dass wir Menschen auch nach 2 Weltkriegen und vielen anderen Völkermorden auf dieser unseren Welt immer noch nicht gelernt haben, friedlich nebeneinander zu leben und leben zu lassen, anderen Menschen ihren Glauben oder Un-Glauben zu gönnen und gemeinsam die schönen Seiten des Lebens zu genießen.

Nein, wir hauen uns lieber gegenseitig weiter die Köpfe ein, weil der eine Schwarz oder Weiß ist, der eine Öl hat und der andere keines, geistesgestörte Politiker keine andere Chance mehr sehen sich irgendwie zu profilieren als über kriegerische Außenpolitik, weil Politiker/Despoten/Alleinherscher/Diktatoren nur noch einer abgeht wenn sie andere Menschen töten können oder unser Nachbar seinem Gott einen anderen Namen gibt als ich dem Meinen oder vielleicht gar keinen Gott hat.

Willkommen im Neanderthal.

admin

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3 Gedanken zu “Willkommen im Neanderthal

  1. Nein, mit Religion hat das nichts zu tun. Es hat mit Politik zu tun, mit Macht und mit Besitzansprüchen.
    Damit, dass sich Juden, die überall in der Welt nicht mehr gemocht wurden vor über 80 Jahren in Palästina angesiedelt haben. Damit, dass man sie ermutigt hat, der damaligen Bevölkerung das Land wegzunehmen und damit, dass die Nachfahren der damaligen Bevölkerung jetzt ein Spielball der Nachbarstaaten ist. Die Religion ist dabei nur ein Nebenaspekt, der allzuhäufig überbewertet wird.

  2. Warum berichten die deutschen Medien darüber? Weil wir uns für die Zeit 1933-1945 immer noch kollektiv schuldig fühlen. Deswegen tendieren wir politisch eher zu den Israelis als zu den Pälastinensern.

    Die kämpfen nicht seit 40 Jahren sondern seit 2000 Jahren 😉 VOrmals ging es um ein gelobtes Land in dem die Israeliten wohnen und lebe konnten, heute geht es nur noch darum, das den Israelis nicht so viel Land abspenstig gemacht wird von den Palästinensern.

    DIeser Konflikt wird mit dieser Auseinandersetzung wieder sehr lange schwelen, weil jetzt eine Generation auf beiden Seiten heranwächst die nur Verahctungund Hass für die jeweils andere Seite übrig hat.

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