Warum nicht?
Hm, ist schon wieder das Sommerloch da? Ich habe so das Gefühl, denn eine unqualifizierte Aussage jagt momentan die nächste. Anstatt Maßnahmen einfach mal durchzusetzen und „Nägel mit Köpfen zu machen“ werden Vorschläge und Appelle verbreitet. Wir könnten ja die Flugzeuge mal stehen lassen und mit dem Rad Urlaub machen. Tonnenweise CO2 würden wir so einsparen. Urlaub vor der Haustür oder auf dem Balkon – bei all den Lohn-Nebenkosten können wir uns bald eh nicht mehr mehr leisten.
Tja und wir könnten ja mal das Auto auch stehen lassen und auf die Bahn umsteigen, vielleicht einen Autofreien Sonntag einstreuen und Biostrom kaufen. Klar könnten wir, aber macht keiner. Jeder lebt in seinem eigenen Microskosmos und hat eigene Probleme. Und was bringt es schon, wenn ICH spare, die anderen sparen ja auch nicht…
Wie wäre es aber zur Abwechslung mal mit Taten statt Worten von unseren gewählten Volksvertretern?
Warum nicht…
- wie die Australier die Glühbirnen verbieten und Sparlampen fördern
- Ölheizungen preislich unattraktiv machen und BioHeizungen und Solarenergie fördern
- Autos, die bestimmte CO2- oder Verbrauchsmengen überschreiten einfach per Gesetz verbieten
- LKW-Logistik verteuern, damit die Bahn auch für Unternehmen attraktiver wird.
- Bahn-Pendler steuerlich bevorzugen gegenüber Autofahrern
- dem gesunden Menschenverstand wenigstens manchmal doch zuhören?
Warum nicht? Weil es zu viele einflussreiche Lobbyisten gibt, die das nicht zulassen. Darum nicht. Wenn unsere Umwelt nicht mehr lebenswert ist hilft den großen Unternehmen auch ihr Geld nicht mehr weiter. Dann ist einfach „Schluß mit Lustig“. Und das nur wegen ein paar Euro mehr. Schade.
Wenn Politiker von uns, ihren potentiellen Waehlern, nicht bemerken, dass es uns mit bestimmten Themen wichtig ist, so dass wir uns auch persoenlich dafuer durch unsere Taten einsetzen, dann werden auch die 0,5 einflussreichen Politiker, die tatsaechlich etwas aendern wuerden, nichts tun…“
Das ist einer der Gründe für mein Blog und für meine aktive Mitarbeit in einer Partei. Nur reden bringt uns nämlich, da hast du Recht, ganz sicher nicht weiter.
Den Vorschlaegen stimme ich zu, aber zwei Anmerkungen dazu:
1. Ich habe vor ein paar Tagen einen Bericht ueber Gueterverkehr bei der Bahn gesehen (http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2007/t_cid-3537148_.html). Es gibt durchaus Unternehmen, die lieber die Bahn verwenden wuerden. Wenn diese nicht so verdammt unflexibel und langsam im Gueterverkehr waere. Drei Tage statt ein paar Stunden fuer einige Strecken innerhalb Deutschlands sind fuer viele Firmen zuviel.
Und warum das? Sind die Zuege so langsam?
Nein. Die Bahn laesst die Anlagen fuer den Gueterverkehr vergammeln und foerdert lieber den Personenverkehr.
Dann gibt es da doch noch Konkurrenz zur DB?
Erstens werden Schienenstrecken in den meisten Bundeslaendern von den Landesregierungen nicht ausgeschrieben (http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_5575284.html). Und wo es sie gibt, sind sie auf die Unterstuetzung der DB angewiesen. Ein Bahnunternehmen, dessen Gueterzuege staendig lange, lange Pausen einlegen muessen, um Personenzuege der DB vorbeizulassen, hat wenig Chancen, die Lieferzeiten der DB grossartig zu unterbieten.
Alles Dinge, an denen Politiker sehr wohl etwas drehen koennten, wir aber leider nur die Moeglichkeit des Drauf-Aufmerksam-Machen-Und-Anprangerns haben.
2. Was etliches andere angeht: Es ist einfach zu sagen, dass die Politiker machen muessen, da von uns ja ohnehin nie genuegend zusammenkaemen, um etwas zu aendern.
So erreicht man aber keinerlei Veraenderung. Wenn Politiker von uns, ihren potentiellen Waehlern, nicht bemerken, dass es uns mit bestimmten Themen wichtig ist, so dass wir uns auch persoenlich dafuer durch unsere Taten einsetzen, dann werden auch die 0,5 einflussreichen Politiker, die tatsaechlich etwas aendern wuerden, nichts tun…