Deutschland geht es gut….
10,1 Millionen oder mehr als ein Viertel (28,8 Prozent) aller Steuerpflichtigen hatten im Jahr 2004 Gesamteinkünfte von höchstens 10 000 Euro. Die Hälfte der Steuerpflichtigen verdiente 2004 weniger als 23 000 Euro. Weiterhin erzielten fast drei Viertel, genauer gesagt 73,2 Prozent, aller erfassten Steuerpflichtigen in Deutschland im Jahr 2004 Einkünfte von höchstens 37 500 Euro. (Quelle: Focus. de)
Wundert es da eigentlich noch IRGENDJEMANDEN, dass die Binnennachfrage nicht in Gang kommt, dass Renten- und Krankenversicherungen sich ständig weiter verteuern, die zukünfigen Renten für Menschen wie mich auf Mikrokosmos-Niveau sinken? Wundert sich noch jemand, dass immer mehr Menschen nicht mehr von ihrem Gehalt leben können?
Glaubt irgendjemand noch, dass die momentan sinkenden Arbeitslosenzahlen wirklich positiv zu beurteilen sind? Glaubt irgendjemand (ausser unserer, meines Erachten völlig unfähigen, Regierung) dass das so weitergehen kann? IRGENDJEMAND der noch bei Sinnen ist?
Ich kann manchmal auch nicht so viel essen wie ich kotzen möchte. Sorry.
Also ich finde, wenn fast 50% aller Steuerpflichtigen weniger als 23.000€ im Jahr bekommen ist das schon erschreckend. Denn von 23.000€ kann niemand wirklich leben.
Ach, mit Zahlen kann man ja sooo schön spielen. Vor allem kann man sich alles schlecht reden. Dann dröseln wir doch mal auf:
28.8% < 10.000 €. Dazu dürften besonders viele nicht berufstätige Ehefrauen, alle Kinder mit Sparbuch (ja, die sind steuerpflichtig!) und einige Transferempfänger gehören.
21,2 % >10.000 < 23.000 €
Diese Gruppe ist die eigentlich beschämende. Allerdings gehören dazu auch noch Auszubildende, Studenten und eine Menge Rentner.
23,2% >23.000 € < 37.500 €
Mittelschicht. Hier dürften die meisten "normalen" Arbeitnehmer zu finden sein.
26,8% > 37.500 €
In einem Staat, in dem über ein Viertel der Steuerpflichtigen zu den Gutverdienern gehört und die Hälfte mindestens 23.000 € versteuert, kann ich beim besten Willen keine Schieflage erkennen.
Aber manche gefallen sich ja darin, die Welt schlecht zu reden.
Die Zahlen werden noch richtig schöner wenn man einfach mal den Gewinn der Kapitalgesellschaften vor Inflation damit vergleicht: Die Steigerung von 2003 bis 2007 ist ca. 38%. In gleichen Zeitraum haben die Angestellten, die 2003 unter 36.000 Euro hatten, einen Zuwachs von 3,4% in der Geldbörse- vor Inflation.
Würde die deutsche Wirtschaft sich seit Regierungsübernahme Schmidt nicht mit permanenten Abwanderungsdrohungen ihren Verantortung entziehen und die Löhne der Arbeiter und Angestellten in dem Maße erhöhen wie die Produktivität anstieg, hätten wir da, wo jetzt ein Riesterloch ist, ein Plus von ca. 1,2 Bio EUR in der Rentenversicherung.
Gegen das eine Phänomen hilft ein Mindestlohn von etwa. 7,50. Aber die einen sind unfähig den durchzusetzen und die anderen blockieren ihn, da sie von der IG-Zeitarbeit und anderen Tarifvertragsunterläufern (ein Tarifvertrag mit einer Scheingewerkschaft zählt nicht) gutes Geld bekommen.
Die realitätsferne Haltung der FDP war der Grund für meine Distanzierung von ihr.
Falk D.
Ja ja, die lieben Arbeitslosenzahlen… oder besser Erwerbstätigenzahlen. Schmücken sich doch unserer Politiker mit dem „Head-Count“, damit, dass hunderttausende wieder Arbeit haben. Aber zu was für einem Preis? Neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sind kaum entstanden. Vielmehr besteht sogar die Gefahr, das selbige zugunsten von Minijobbern abgebaut werden.
Leider sind wir noch immer nicht soweit, das unsere Politik an sowas wie dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung gemessen wird… und selbst wenn gibt es da bestimmt wieder statistische Tricks. Nicht umsonst hat jeder Bundesbürger „im Durchschnitt“ Unsummen auf der hohen Kante. Ich kann sie bei mir nur nicht finden 🙁