Ansprüche der Eltern werden immer größer
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, äußert dem DLF Kritik an Eltern, deren Ansprüche immer größer würden. Die Bereitschaft, selber einen Beitrag zu leisten und Kosten zu tragen, würde immer geringer. Es werde erwartet, dass der Staat die Kinderbetreuung möglichst rund um die Uhr finanziere, sagte Landsberg gegenüber dem Deutschlandfunk.
Ich musste erst einmal, dann zweimal schlucken, als ich das heute im Radio gehört habe. Leider konnte ich im Internet keine Informationen darüber finden, ob Herr Landsberg Kinder hat (ich vermute, er hat keine) und auch keine Informationen was man als Hauptgeschäftsführer dieses Verbandes so verdient, aber ich vermute, dass es eher mehr als 5.000€ denn weniger sein werden.
Sehr geehrter Herr Landsberg, haben Sie auch nur im Ansatz eine Ahnung, was es kostet ein, zwei oder drei Kinder großzuziehen? Es geht los damit, dass zumeist ein Partner wegen Teilzeit oder Erziehungszeit, sagen wir mal 1.000-2.000€ weniger im Monat mit nach Hause bringt. Dann kommt der erste Wurm auf die Welt und die Eltern müssen ein Kinderzimmer ausstatten, Kinderwagen, Kindersitz, Karre und Erstausstattung kaufen. Da sind mal locker ein paar Tausend Euro weg. Dann braucht man meist ein größeres Auto, vielleicht eine größere Wohnung. Kostet auch den einen oder anderen Cent. In den ersten beiden Lebensjahren verbrät so ein Baby mal locker 5.000-6.000 Windeln (ca. 1.000€), anziehen und ernähren muss man die Kinder irgendwie auch. Dann kommt die Kinderbetreuung – oder ein Elternteil hört komplett auf zu arbeiten. So kommen wieder der eine oder andere Hunderter zusammen. Ach und ja, da ist ja noch was. Alle, wirklich alle Freizeitaktivitäten werden ab dem 3. Lebensjahr signifikant teurer für Familien, egal ob es der Zoobesuch, der Indoorspielpark oder das Schwimmbad ist. Irgendwann kann man nur noch in den Sommerferien Urlaub nehmen – das verdoppelt Urlaubskosten ganz nebenbei mal. Und dann ist es ja nicht so, dass die Versorgung der Kinder mit dem älter werden günstiger wird: Die essen mehr, die Klamotten werden teurer, Taschengeld, Spielsachen usw…. Irgendwann macht man sich dann Gedanken über die Ausbildung und legt dafür noch einmal Geld zur Seite, und wieder bleibt weniger in der Geldtasche.
Und als Dank bekommt man, wegen der Teilzeit, dann auch noch weniger Rente im Alter und hatte, ganz nebenbei, natürlich auch weniger Geld zur Verfügung, um selber fürs Alter vorzusorgen. Aber der Staat ist ja großzügig und subventioniert das Kinder großziehen mit knapp 180€ Euro im Monat – Das reicht am Anfang kaum für Windeln und Klamotten.
Und jetzt meint ein Herr Landsberg, die Ansprüche der Eltern würden immer größer. Sorry, Herr Landsberg, sie haben keine Ahnung und echt einen an der Waffel.