Der Rest des 1. Jahres

Nun saß ich da. Mitgliederversammlung. Mit Vorstand und Abgeordneten oder, wie sagt man, Mandatsträgern? Wie auch immer, es waren nicht viele Leute da und es ging heiß her. Freundliche Worte hier, ein Schlagabtausch da, ein bisschen was privates und wieder von Vorne. War das Politik? Was kommt als nächstes?

Mittlerweile hatte ich die Webseite fertig gestellt und mich mit dem ehemaligen Webhoster ein ums andere mal verbal geprügelt und durfte dann auch gleich eine passende Pressemitteilung dazu herausgeben. Glücklicherweise habe ich noch Kenntnisse in der Pressearbeit, wenn auch eher die theoretischen, so dass, mit Hilfe eines Freundes (der auch praktische Kenntnisse in so was hat) die erste Pressemitteilung auch ein voller Erfolg war – Sie wurde gedruckt. 2 weitere Pressemitteilungen sollten bis zum Jahresende folgen und auch diese wurden in unserem Käseblatt gedruckt.

Aber irgendwie hatte das alles noch nichts mit Politik zu tun, oder? Bin ich da zu blauäugig, ich weiß es nicht. Bisher habe ich nichts anderes gemacht, als in meinen Jobs zuvor, nur eben für eine Partei. Nix mit Debatten, Plakaten kleben, Veranstaltungen besuchen, Bescheide durchwinken, Abschlüsse erzwingen usw… Kommt das noch?

Als nächstes politisches Ereignis kam nun erst mal die Weihnachtsfeier. Ja, die Weihnachtsfeier. Bei einem Parteifreund im Restaurant wurde lecker Ente gegessen, ein Kommodore der Luftwaffe berichtete uns was über ein neues Transportflugzeug und das eine oder andere nette Gespräch wurde geführt. War das jetzt Politik? Ich blieb extra bis zum Ende und manch eine Diskussion, z.B. zu meinem Lieblingsthema „Killerspiele“ flammte auf, aber letzten Endes war es eine Weihnachtsfeier. Was hatte ich denn auch erwartet?

4 Monate als Politiker waren vergangen, aber so richtig wusste ich noch nicht was ich eigentlich in der Partei tun konnte. Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt…..

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