Noch eine Meinung zu Corona
Noch eine Meinung zu Corona? Klar. Und die muss jetzt mal (kurz) raus. Deutschland ist eine Blase, eine Oase in einer Welt, die gerade untergeht. Ein Blick nach Belgien, Tschechien, Holland, Polen, Frankreich oder Spanien reicht um zu erkennen, dass wir in den letzten Monaten irgendwas anders, vielleicht besser gemacht haben als unsere Nachbarn. Steigende Infektionszahlen, aber auf einem, im Vergleich zumindest noch niedrigen, Niveau prägen hier das Infektionsgeschehen. Trotzdem steigen die Zahlen momentan besorgniserregend an. Und das seit vielen Wochen.
Wer rechnen kann wird erkennen, dass das, wenn wir nichts ändern, immer schlimmer werden wird.Wollen wir das? Können wir das ertragen? Solange die 100 Toten pro Tag nur Zahlen sind, sind diese immer noch weit weg. Aber wenn eine dieser Zahlen die Frau, der Mann, die Mama, der Papa, die Oma, der Opa, der beste Freund, die beste Freundin oder sogar das eigene Kind sind – dann sieht das plötzlich ganz anders aus. Ich möchte das nicht erleben! Ich bleibe zu Hause.
Ich habe volles Verständnis für alle Gewerbetreibenden, die Angst um Ihre Zukunft, Ihr Geschäft, Ihre Mitarbeiter – Ihre Existenz haben und die sehr sorgenvoll auf die kommenden vier Wochen des Shutdown-Light gucken. Wäre ich in dieser Situation, es ginge mir nicht anders. Aber WAS ist die Alternative? Die fehlt mir in der aktuellen Diskussion komplett. Weitermachen wie bisher scheint mir nicht angebracht. Masken weglassen und den Virus ignorieren scheint mir auch nicht der richtige Weg sein – es würde die Hypothese voraussetzen, dass Masken zur Verbreitung beitragen – nicht nachvollziehbar.Alles was wir in den letzten Monaten gemacht haben, hat das Virus nicht bremsen können – und aktuell hat eine kalte Jahreszeit noch nicht einmal echt begonnen. ES HAT DAS VIRUS NICHT AUFGEHALTEN.
Es kann also kein „Weiter so“ geben.Und offenbar wissen wir nicht, wo genau die Verbreitungsherde sind – sie sind überall. Wie kann man jetzt wirklich fundiert abwägen, welche Betriebe geschlossen werden sollen, welche nicht? Das geht m.E. nicht. Wir müssen zu Hause bleiben – wer niemanden trifft kann niemanden anstecken – das verstehen auch kleine Kinder schon (die AFD offenbar leider nicht). Und wenn das mit Apellen nicht klappt (siehe die letzten Wochen und Monate) oder auch nicht gewollt ist (siehe Urlaubstourismus im Sommer 2020), dann muss eben alles getan werden, damit es keinen Spaß mehr macht.
Das ist offenbar der Weg der jetzt gegangen wird. Es wird alles, was Spaß macht geschlossen. Ich denke das bringt es auf den Punkt.Und – aus meiner Sicht – es ist mir egal. Ob auf oder zu – ich bleibe eh zu Hause. Es macht für mich also keinen Unterschied. Ein paar Tage mehr ohne Kino, Restaurant, Tanzen – das ist ätzend. Aber nicht tödlich. Ich werde auch das mit meiner Familie überstehen. Wir sind als Familie an den letzten Monaten gewachsen, es hat uns viel enger zusammengeschweisst. Dieses Jahr hat mir deutlicher als je zuvor gezeigt, dass ich genau die richtige Frau geheiratet habe und wir gemeinsam wunderbare Kinder haben. Das nur am Rande.
Und es kommt jetzt auf unseren Sozialstaat an, der uns hier helfen muss, das zu überstehen. Geld ist genug da, es muss nur ankommen, schnell, effektiv und zielgerichtet. DAS ist die wahre Herausforderung in diesem und dem kommenden Jahr. Und das unterscheidet uns von vielen anderen Ländern dieser Welt, die dieses Geld nicht haben oder es den Menschen nicht geben. Die ihre Bürger komplett alleine lassen.Ich weiß, das läuft auf hier nicht perfekt. Wie soll es auch?
Es ist eine Herausforderung, die es in unserer heutigen Welt so noch nie gab. Und ich bin sicher, Brandanschläge, Hetze, Bomben, Aluhüte und Verschwörungstheorien machen es nicht besser.